Der Zürcher Kirchenrat stellt dem Rat des Kirchenbundes sechs Fragen zur Stossrichtung des HEKS. HEKS hat seine Strategie 2013-2017 im Januar vorgestellt.

HEKS, das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz, ist seit 2003 eine Stiftung; den Stiftungsrat wählen Rat und Abgeordnete des Kirchenbundes SEK. HEKS arbeitet eigenständig aufgrund der Mandate, welche ihm die Abgeordneten des Kirchenbunds erteilen. Laut Strategie versteht es sich „als kirchliches Hilfswerk … im theologischen Sinne als Teil der universalen Kirche“. In diesem Zusammenhang will der Zürcher Kirchenrat wissen, welche Anliegen der SEK zur strategischen Ausrichtung des HEKS eingebracht hat – und ob sie vom HEKS berücksichtigt wurden.

Im 50-seitigen Strategiepapier wird die kirchliche Verankerung kurz abgehandelt. Der Satz „Wir orientieren uns in unserer Arbeit an christlichen Werten und an den universellen Menschenrechten“ und weitere Ausführungen sind für den Kirchenrat unklar, denn das HEKS äussert sich in seiner Strategie dürftig über seine „christlichen Wurzeln“. Auf Seite 14 ist zu lesen: „Wir sehen den Glauben als Fundament für Selbst- und Weltvertrauen. Die Hoffnung schafft Vertrauen in die Zukunft. Und die Liebe ist für uns der Inbegriff der Menschlichkeit.“

Zur Mittelbeschaffung hält das HEKS eingangs fest, es lasse sich „durch Geldgeber nicht in unserer Unabhängigkeit einschränken“. Der Kirchenrat will vom SEK wissen, was er von dieser Aussage hält angesichts der erklecklichen Beiträge aus reformierten Kirchen.

Weiter stellt der Zürcher Kirchenrat die Inland-Arbeit des HEKS in Frage. Nachdem eine Zusammenführung von HEKS und Brot für alle (BFA) vor einigen Jahren scheiterte, fragt er nun, wie „das prophetische Wächteramt des HEKS dem bewährten bewusstseinsbildenden Engagement von Brot für alle (BFA) zugeordnet werden könnte, damit für die Öffentlichkeit eine kongruente und plausible evangelische Stimme zum Zeitgeschehen hörbar wird?“ Im Kirchenbund wird intensiv über die Bündelung gleichgerichteter Ressourcen diskutiert.

Schliesslich soll der Rat des SEK sich dazu äussern, dass HEKS in seinem Strategiepapier zur Lage verfolgter Christinnen und Christen schweigt. „Wer soll für die protestantischen Kirchen der Schweiz dieser kirchengeschwisterlichen Besorgnis in einer Art Ausdruck geben, die der gesellschaftlichen Komplexität der Situation in den betroffenen Ländern gerecht wird?“

Strategie des HEKS 2013-2017

 

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