Hilfe für Bedürftige in Oradea

Die EKVZ unterstützt in der westrumänischen Grossstadt Oradea die reformierte diakonische Organisation CE (Christian Endeavor). Elisabeth Kondor ist seit den Anfängen dabei und koordiniert die Hilfe an Betagte. Sie schreibt:

„Ich lebe in Oradea, unweit der ungarischen Grenze. Zu Beginn meiner Arbeit bei CE besuchte ich notleidende Familien. 2001 hatte ich die Gelegenheit, in England einen Einsatz zu machen. Nach zehn Monaten kehrte ich heim. Denn mir wurde klar: CE war mein Platz, an den mich Gott gestellt hat. Seit 2003 arbeite ich für Betagte. Sie bedeuten mir viel und ich lerne manches von ihnen – aber sie stellen mich vor grosse Probleme, die ich meist nicht lösen kann. Dann macht mir auch der geringe Lohn zu schaffen, der wenig über dem rumänischen Mindestlohn liegt. Osteuropäer möchten ihren Lebensstil dem westlichen Niveau angleichen, sie möchten Frischwaren wie Käse unbekümmert kaufen und im Winter ohne Sorge um die Rechnung heizen.

Sollte ich meinen Platz verlassen und weglaufen? Im Ausland gibt es so viele Stellen, an denen ich mehr verdienen und mehr Wertschätzung bekommen könnte. Das ist eine grosse Versuchung. Die Frage ist, wohin wir blicken und auf wen wir hören, wenn die Versuchung an unsere “Lebenstür” klopft. Mir wurde eine Stelle in Ungarn offeriert. Ich fuhr zweimal hin. Der Entscheid fiel mir schwer. Ich bat Gott um Klarheit und rang drei Monate mit mir. Die Stelle hatte so viel Positives, doch ich kam nicht zur Ruhe. Seitdem ich beschlossen habe, bei CE zu bleiben, fühle ich mich freier als je zuvor. Es gibt im Leben etwas, das wir allein durch Gott begreifen können. Wenn wir ihn haben, fehlt uns nichts.“

Berichte über die EC-Sozialarbeit in den EKVZ-Rundbriefen 2/2011, 1/2012 und 1/2013.
Aktuelle Infos: Pfr. Urs Wegmüller, Ramsen, urs.wegmueller@ref-sh.ch

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